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  • Queere Menschen scheinen offensichtlich nicht zu den Grundwerten der SPD zu gehören

Die Grundwertekommission der SPD und das Kulturforum der Sozialdemokratie hatten bei ihrem Jour Fixe „Kultur schafft Demokratie“ am 18.02.2021 die FAZ-Feuilletonchefin Sandra Kegel zu Gast.

Sandra Kegel hat in ihrem in der FAZ erschienenen Beitrag die Kampagne #actout attackiert, bei der sich 185 lesbische, schwule, bisexuelle, trans oder nicht-binäre Schauspieler*innen gemeinsam outeten, um die Situation von queeren Schauspieler*innen auf die Agenda der Branche zu setzen sowie mehr Diversität im Film, Fernsehen und Theater einzufordern.

Kegel warf in ihrem Beitrag den Beteiligten vor, zu lügen und eine überhaupt nicht vorhandene Diskriminierung anzuprangern. Sie bezichtigte diese auch, mit der kalkuliertem Instrumentalisierung von Queer-Feindlichkeit nach Aufmerksamkeit zu buhlen und zu versuchen, sich einen unverdienten Vorteil zu erschleichen. Sie kommt zu dem Fazit: „Bei einer Rolle übergangen zu werden mag ärgerlich sein und sicherlich auch kränkend, aber lebensgefährlich ist das nicht.“ Sie zieht also zu dem Schluß: Solange Diskriminierung und Abwertung nicht lebensbedrohlich sind, sollte man die Klappe halten. Ferner wollte Kegel ihren Beitrag als „Ideologiekritik“ verstanden wissen. Damit diffamiert sie die Bemühungen um Gleichstellung als „Ideologie“. „Gender-Ideologie“ oder „LGBT-Ideologien“ sind Kampfegriffe von Rechtspopulisten. Auch die AFD bedient sich dieser Sprache.

Als Journalistin und Literaturkritikerin die seit Jahrzehnten mit Sprache arbeitet, weiß sie sehr wohl um die Bedeutung und Macht des geschriebenen Wortes. Ihre Zeilen zeigen eine deutliche Verachtung und Boshaftigkeit für die Rechte queerer Menschen.

Dass die Verantwortlichen an der Einladung Kegels festgehalten haben, zeigt deutlich, auf wessen Seite sie stehen und wer mit ihrer Unterstützung rechnen kann. Augenscheinlich sind es nicht die Betroffenen.

Die SPD ist gut damit beraten, diesen Vorfall aufzuarbeiten und sich bei den betroffenen Menschen zu entschuldigen.

Auf kommunaler Ebene scheint man da weiter zu sein. Bei der münsterschen SPD wäre eine derartige Veranstaltung nicht möglich gewesen.

 
Vom 20.02.2021
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Kategorien: Aktuelles, Pressemitteilungen
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